"Ich habe eine Tante, die hat eine Freundin und deren Bruder hat einen Sohn, der gerade…" Nein, bitte nicht genervt die Augen verdrehen! Denn was klingt wie der Anfang eines schlechten Witzes, ist das A und O unseres (Business-) Lebens: Netzwerke.

Auch – oder gerade – im Recruiting solltest du dir die Vorteile des Netzwerkens unbedingt zunutze machen. Denn vielleicht sucht eben jener Sohn des Bruders der Freundin der Tante einen Job. Deinen offenen Job! Und damit ist er das perfekte Ziel zur Kandidatenansprache.

Networking im Recruiting ist schnell, direkt, und hält den einen oder anderen Kandidat*innen-Geheimtipp bereit. Damit auch du von den Vorteilen profitierst, bekommst du in diesem Artikel 6 Hacks für den Aufbau und die Pflege deines eigenen Recruiting-Netzwerks. Und glaub uns: Es wird die Zukunft deiner Talent Acquisition verändern!

Netzwerke – muss das eigentlich sein?

Die Frage ist naheliegend, denn Networking bedeutet immer auch einen gewissen Arbeitsaufwand. Aber Fakt ist: Netzwerke machen unseren Alltag komfortabler und schneller. Konnektivität nennt sich das Leben im Geflecht von Netzwerken. Nicht daran teilnehmen zu können, kann sogar zu sozialem Ausschluss führen.

Lieferando, Amazon, Facebook – alle diese Strukturen existieren nur durch das Konstrukt sozialer oder wirtschaftlicher Verbindungen. Auch bei der Personalbeschaffung profitierst du bereits vom System der Recruiting-Netzwerke: Indem du deine offenen Stellen bei Stepstone oder Indeed veröffentlichst, deine Employer-Branding Kampagnen auf Instagram und Facebook schaltest oder dich durch Apps wie Truffls oder matched.io wischst. Von Personaldienstleistern gar nicht zu reden. In allen Fällen greifst du auf das Netzwerk des jeweiligen Anbieters zurück und profitierst von dessen Verbindungen.

Aber was ist mit deinem eigenen Netzwerk? Verwendest du ausreichend Zeit und Budget für deinen eigenen Kontaktaufbau? Keine Sorge, nur wenige werden das aktuell bejahen. Dabei ist die Investition ins eigene Recruiting-Netzwerk extrem wichtig für die Besetzung deiner aktuellen Stellen und für eine zukunftsorientierte Talent-Bindung. Du schlägst also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe!

Darum solltest du unbedingt in dein eigenes Netzwerk investieren

Wir sind uns sicher, dass du schon 1000-mal gehört hast, warum der Aufbau eines eigenen Netzwerks im Recruiting unumgänglich ist und wo die Vorteile eines Talent-Pools liegen. Daher wollen wir dich nur an den wichtigsten Punkt kurz erinnern: Mit einem eigenen Talent-Netzwerk bist du unabhängig!

Jobbörsen, Social Media und Personaldienstleister sind eine praktikable Unterstützung. Aber du bist gebunden an deren Preisstrukturen und Algorithmen. Stepstone hebt die Preise, – du musst zahlen. Facebook ändert seinen Algorithmus? Am nächsten Tag bist du für deine Zielgruppe vielleicht schon nicht mehr sichtbar. Dein Erfolg hängt damit nicht von dir ab, sondern von anderen.

Versteh uns nicht falsch! Wir sagen nicht, dass du Jobbörsen, Social Media & Co. nicht mehr nutzen sollst. Aber vielleicht kannst du einen Teil deines Budgets und deiner Zeit hier rausziehen und stattdessen als zweites Standbein in dein eigenes Netzwerk investieren.

Denn dann bestimmst nur du: Welche Tools du verwendest, was es dich kostet, wen du erreichen willst und in welcher Frequenz. Du hast die volle Kontrolle! Das klingt nach Arbeit? Ist es auch. Aber es ist machbar. Damit es dir noch leichter fällt, haben wir als nächstes 3 Tipps für dich, wie du deinen Netzwerkaufbau in der Praxis ressourcenschonend selbst in die Hand nimmst. Schritt für Schritt.

Image

Unsere 3 Tipps zum Netzwerkaufbau in der Praxis

Der Aufbau eines Talent-Netzwerks muss trotz des Arbeitsaufwands nicht zwingend ein riesiges Projekt werden. Auch wenn du in kleinen Schritten vorgehst, hast du schnell einen gut gefüllten Talent-Pool zur Hand.

Tipp #1: Schicke keine Absagen

Sondern nimm vielversprechende Bewerber*innen stattdessen in dein Netzwerk auf. Hast du eine Position besetzen können, dann ist der akute Druck erst einmal weg. Der Schmerz ist gestillt und eigentlich würdest du den übrig gebliebenen Kandidat*innen jetzt absagen. Halt! Um einige der Spezialist*innen ist es vielleicht schade, weil sie interessante Skills mitbringen, die du für die Besetzung einer zukünftigen Vakanz dringend benötigst. Sende daher statt einer Absage lieber eine Networking-Anfrage raus. Das funktioniert für dich ganz ohne Mehraufwand und du hast schon jetzt vielversprechende Leute für zukünftige Stellen zur Hand.

Tipp #2: Halte deine Dauerbrenner-Positionen langfristig online

Sicher gibt es bei euch Qualifikationen, für die ihr immer wieder sucht: Softwareentwickler*innen sind ein Beispiel, das bei vielen Unternehmen aktuell zutrifft. Damit du nicht ständig bei null anfangen musst, kannst du die Job-Postings zu diesen Dauerbrennern einfach dauerhaft online lassen und deine Recruiting-Kampagnen automatisieren. So füllst du peu à peu deinen Talent-Pool und schonst eure personellen Ressourcen. Wenn die Stelle dann vakant ist, hast du vielleicht bereits ein Ass im Ärmel.

Tipp #3: Mach deine Hiring-Manager*innen zu Multiplikatoren

Deine Hiring-Manager*innen kennen die offenen Positionen oft am besten und sie haben ein eigenes Netzwerk. Mach sie zu Partner*innen in der Personalsuche, indem sie ihre persönlichen Kontakte aktivieren. Außerdem können sie die Mitarbeitenden in den Abteilungen animieren, deren Netzwerke ebenfalls anzuzapfen. Denn vielleicht hat ja zur Zeit jemand "eine Tante, die hat eine Freundin und deren Bruder hat einen Sohn, der gerade…".

Weil sie mitten im Geschehen der Abteilung und nah an den Menschen dran sind, können gerade eure Hiring-Manager*innen den Teamkolleg*innen deutlich machen, wieso die Aktivierung des persönlichen Netzwerks wichtig ist – und sie damit zum Mitmachen motivieren.

Praxisbeispiel gefällig? Ein Teamkollege beschwert sich über die vielen Überstunden, die aufgrund von Personalmangel anfallen. Deine Hiring-Managerin hat Verständnis für den Unmut. Im gleichen Zuge nutzt sie das Gespräch, um aufzuzeigen, dass genau deshalb die Mitarbeit aller Kolleg*innen beim Netzwerkaufbau so wichtig ist und dass alle aktiv mithelfen können, das Problem zu lösen. Wie? Zum Beispiel indem der Mitarbeiter Stellenanzeigen teilt oder überlegt, welche seiner Kontakte gut ins Team passen würden.

Damit holt ihr nicht nur die Mitarbeitenden emotional ins Boot, sondern könnt gleichzeitig auf ein riesiges Netzwerk und persönliche Empfehlungen zugreifen.

Dieses Video wird über YouTube abgespielt, hierfür brauchen wir deine Zustimmung. Möchtest du die Präferenz-Cookies akzeptieren & das Video von YouTube laden?

3 Hacks zur stressfreien Pflege eines Netzwerks

Ein gutes Netzwerk ist dein doppelter Boden, wenn Mitarbeitende unerwartet kündigen oder Fachbereiche kurzfristig Vakanzen melden. Leider bildet es sich nur selten von alleine und auch danach muss es gehegt und gepflegt werden, um zu funktionieren. Mit unseren 3 Hacks ist das allerdings kein Problem.

Hack #1: Erstelle Talent-Listen

Dein eigenes Talent-Netzwerk kann viele Gesichter haben. Du kannst spezielle Tools für Talent-Pools nutzen oder das gute alte Excel. Erstelle dann für die wichtigsten Qualifikationen eine eigene Liste innerhalb deines Netzwerks – zum Beispiel für die vorhin erwähnten Softwareentwickler*innen. So kannst du offene Stellen ohne Umwege direkt an die richtigen Spezialist*innen schicken. Und auch hier gilt: Step by Step. Nicht Listen für alle Qualifikationen in deinem Netzwerk gleichzeitig erstellen. Fange mit den wichtigsten - deinen Dauerbrenner-Positionen - an. Dein Ziel sollte sein, einen kontinuierlichen Kontakt zu etablieren. Das schafft Bindung und hält Talente und Kandidat*innen in der Pipeline.

Hack #2: Hol die Hiring-Manager*innen dauerhaft ins Boot

Sie sind das Bindeglied aus der Fachabteilung zum Recruiting - und müssen bei der Personalsuche unterstützen! Nicht umsonst steckt das Wort Hiring ja schon in ihrem Jobtitel. Ihr absoluter USP: Bei Fachthemen sind sie immer am Zahn der Zeit. Auch das ist ihr Job. Und damit wissen sie auch, was Bewerber*innen interessiert. Bitte sie einfach, interessante News aus Fachjournalen oder Links von Webseiten auf kurzem Wege ganz formlos mit dir zu teilen. Du kannst diese Fachnews dann nehmen und an die passende Talent-Liste senden. Ohne viel Tam-Tam: Einfach eine kurze Anrede, ein Hinweis auf die Branchenneuigkeiten hinter dem Link, deine höfliche Verabschiedung und fertig. Damit hast du in nur fünf Minuten den Kontakt zu deinen Talents aufgefrischt und eine positive Candidate Experience geschaffen. 

Dein Signal an die Bewerber*innen: "We care! – Eine Beziehung über einen reinen Einstellungsprozess hinaus ist uns wichtig."

Hack #3: Lade zu Events ein

Deine Firmenveranstaltungen sind nicht nur ein Highlight für deine aktuellen Mitarbeiter*innen und gut für eure Mediendarstellung. Sie sind auch ein probates Mittel, um euch mit Talenten zu connecten. Schließlich interessieren sich die Bewerber*innen im Pool für euer Unternehmen. Mit einer Einladung zu Unternehmensevents baust du das Interesse weiter aus und verstärkst die Bindung. Egal, ob Sommerfest, Tag der offenen Tür, ein Hackathon oder der jährliche 5k-Run – alles ist geeignet, um deine Spezialist*innen im Talent-Pool noch mehr an deine Company zu binden und sie eure Unternehmensluft schnuppern zu lassen.

Recruiting-Netzwerke bestimmen die Zukunft – sei dabei!

Ja, der Aufbau eines funktionierenden Recruiting-Netzwerks ist nicht gänzlich ohne Arbeitsaufwand möglich. Aber schon jetzt – und definitiv für deine Unternehmenszukunft – gibt es kein besseres Instrument in der Talent Acquisition. Mit unseren Tipps zum Aufbau und der Pflege deines eigenen Recruiting-Netzwerks weißt du jetzt, wie du am besten vorgehen kannst. Und mit den richtigen Tools, wie beispielsweise dem mana HR Talent Pool, kann dein Aufwand deutlich reduziert werden.

Probier´s aus – Wir wünschen dir viel Erfolg in der Zukunft des Talent-Recruitings!

https://mana-hr.de/produkt/talent-pool?utm_source=blog&utm_medium=article&utm_campaign=6_hacks-aufbau_recruiting_zukunft&utm_content=cta_image

*Wir geben uns große Mühe alle unsere Texte zu Gendern. Sollte auf unserer Blogseite doch mal nur das generische Maskulinum stehen, werden dabei weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.