Die Welt hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Dank des technologischen Fortschritts und der Digitalisierung sind Menschen heutzutage erreichbarer als je zuvor. Die Konsequenz daraus: Menschen erhalten Tausende digitale Eindrücke täglich. Viele Unternehmen haben daher Probleme, potenziellen Mitarbeitern aufzufallen und diese von sich zu überzeugen. Durch den Fachkräftemangel in vielen Branchen wird dies verstärkt.

Recruiting im Jahr 2022 erfordert einen Paradigmenwechsel. Um Fachkräften aufzufallen sind Relevanz und Authentizität gefragt. Nur so kann man sie langfristig vom eigenen Unternehmen begeistern.

Welche Recruiting-Kanäle funktionieren heute noch?

Früher bedeutete Recruiting für viele Unternehmen, eine Stellenanzeige zu veröffentlichen und auf Bewerbungen zu warten. Heute ist das jedoch nicht mehr so einfach. Die Wahl des richtigen Recruiting-Kanals ist wichtiger als je zuvor. Die Frage, die sich viele Unternehmen stellen sollten, lautet: Wie erreiche ich meine Zielgruppe am besten?

Erfolgreiche Recruiting-Kampagnen erreichen Kandidaten oft auf mehreren Kanälen, kommunizieren die Werte und Ziele eines Unternehmens effizient und stellen die Vorteile einer Position geschickt in den Mittelpunkt.

Social Media – Der Recruiting-Kanal des Digitalzeitalters

Laut der ARD/ZDF-Onlinestudie sind in Deutschland über 90 % der Internetnutzer auf Social Media aktiv. Dabei sind soziale Medien heutzutage viel mehr als ein Weg, um sich mit Freunden und Bekannten zu vernetzen. Sie sind Unterhaltungs- und Nachrichtenplattformen. Das ist der primäre Grund, weshalb sie so viel Aufmerksamkeit erfahren.

Unternehmen haben im Social Media Recruiting die Möglichkeit, Stellenausschreibungen gezielt zu bewerben und damit nur Talente zu erreichen, die der gewünschten Qualifikation entsprechen. Dies eignet sich besonders bei latent suchenden Kandidaten – also Personen, die grundsätzlich für eine neue Stelle offen sind, jedoch nicht aktiv danach suchen.

Für viele Unternehmen sind Social Media Kampagnen heutzutage der effektivste Recruiting-Kanal. Besonders positiv hervorzuheben sind die transparente Budgetverwaltung und günstigen Leadpreise – die oftmals eine niedrigere Cost-per-Hire ermöglichen als bei anderen Recruiting-Kanälen.

Karriereseite – Recruiting von der eigenen Unternehmenswebsite

Aktiv suchende Kandidaten interessieren sich oft für die Werte und Kultur eines Unternehmens. Daher betreiben sie aktive Recherche. Auf einer Karriereseite haben Unternehmen die Möglichkeit, sich attraktiv zu präsentieren und Talente von sich zu überzeugen. Dabei ist die Karriereseite der Dreh- und Angelpunkt des Recruitings und darf bei keinem modernen Unternehmen fehlen.

Die Vorteile einer überzeugenden Karriereseite sind enorm, denn sie spricht Kandidaten an, die bereits grundlegend an einem Unternehmen interessiert sind. Werden dann die Werte, Ziele und die Unternehmenskultur, sowie die Konditionen und Vorteile der offenen Stellen souverän kommuniziert, können Interessenten mit wenig Aufwand zu einer Bewerbung bewegt werden. Damit ist sie ein unverzichtbarer Bestandteil einer erfolgreichen Recruiting-Strategie im 2022.

Jobbörsen – Der Klassiker unter den Recruiting-Kanälen

Obwohl Stellenbörsen zu den ältesten und bekanntesten Kanälen für die Personalbeschaffung zählen, können sie auch heutzutage effektiv sein. Denn aktiv suchende Kandidaten nutzen sie, um einen Überblick der offenen Stellen in ihrer Branche zu bekommen. Das stellt Unternehmen jedoch immer in den Vergleich mit ihrer Konkurrenz – was es schwieriger macht, Kandidaten nachhaltig zu überzeugen.

Daher sollten Stellenanzeigen per Multiposting auf möglichst vielen Jobbörsen veröffentlicht werden. So erreicht man möglichst viele Kandidaten und erhöht die Wahrscheinlichkeit von Bewerbungen durch passende Talente. Zu viel Zeit und Kapital sollten Unternehmen jedoch nicht in Jobbörsen investieren. Ein großer Teil der Kandidaten bewirbt sich nämlich inzwischen über andere Kanäle. Dennoch sind sie ein wichtiger Bestandteil einer modernen Recruiting-Strategie und können sehr effektiv sein.

Recruiting bedeutet im Jahr 2022, sich bei Kandidaten zu bewerben

Der Fachkräftemangel in vielen Branchen bedeutet, dass es für Unternehmen immer schwieriger wird, passende Mitarbeiter zu finden. Daher wird es Zeit für ein grundlegendes Umdenken. Bisher konnten sich viele Unternehmen darauf ausruhen, dass sich Talente bei ihnen bewerben. Heutzutage sind diese heiß begehrt und stark umkämpft.

Die Rolle wird daher umgedreht: Erfolgreiche Unternehmen bewerben sich bei Kandidaten als attraktive Arbeitgeber. Dabei ist es wichtig, auf die Wünsche und Ziele dieser einzugehen, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Die HR-Abteilung von Unternehmen wird dabei oft zur Marketing-Abteilung im Thema „Recruiting“, denn die Aufgaben sind heutzutage sehr ähnlich.

Auch hier gilt es Value Propositions zu definieren, die Stärken des eigenen Unternehmens in Szene zu setzen und sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Begehrte Arbeitgeber erhalten dabei oft die besten Talente. Das haben viele Trend-Unternehmen aus dem Silicon Valley schon sehr früh verstanden. Diese verfügen heute oftmals über die besten und innovativsten Mitarbeiter – ein extremer Vorteil im Vergleich zu anderen Mitbewerbern.

Eine starke Arbeitgebermarke sorgt für Relevanz

Begehrte Mitarbeiter möchten für Unternehmen arbeiten, die ihren Werten und Zielen entsprechen. Nachhaltigkeit ist dabei ein Faktor, der immer mehr in den Mittelpunkt rückt. Viele Talente möchten sich für den Umweltschutz einsetzen und etwas gegen den Klimawandel tun – dafür suchen sie einen Arbeitgeber, wo sie einen wirkungsvollen Beitrag leisten können.

Insbesondere junge Talente der Generation Z sind dafür bekannt, Markenaussagen zu hinterfragen und hinter die Fassaden eines Unternehmens zu gucken. Greenwashing hat im Employer Branding daher keine Berechtigung. Viel mehr geht es darum, als Unternehmen nachhaltiger zu werden, sich nachhaltige Ziele zu setzen und diese effektiv nach außen zu kommunizieren.

Dasselbe gilt natürlich auch für andere Werte. Für Fachkräfte ist es heutzutage wichtiger als je zuvor, Teil einer übergeordneten Vision zu sein und den Mehrwert ihrer Arbeit selbst bemessen zu können. Außerdem ist die Unternehmenskultur ein wichtiger Teil der Arbeitgebermarke. Niemand möchte sich überarbeiten – stattdessen fordern Fachkräfte eine attraktive Work-Life-Balance, eine faire Vergütung und zusätzliche Benefits.

All das ist ein wichtiger Teil der Arbeitgebermarke und Corporate Social Responsibility. Unternehmen, die es schaffen, sich diese aufzubauen, haben in der Regel keine Probleme bei der Mitarbeitergewinnung.

Ohne einen guten Bewerbungsprozess keinen Recruiting-Erfolg

Im Recruiting gilt: Nach der Bewerbung ist vor der Bewerbung. Kandidaten legen heutzutage viel Wert auf einen gut strukturierten und effizienten Bewerbungsprozess. Da sie sich oft bei mehreren Unternehmen bewerben, bietet dieser eine Chance, sich von den Konkurrenten abzuheben und Talente nachhaltig zu überzeugen.

Da Bewerber ihre Erfahrungen im Bewerbungsprozess oftmals nach außen tragen, gilt: Nur wer im Bewerbungsprozess überzeugt, kann sich als begehrter Arbeitgeber positionieren.

Schnelleres Recruiting mit Bewerbermanagement

Ein effektives Bewerbermanagement ist heutzutage ein essentieller Bestandteil eines schlanken und schnellen Recruiting-Prozesses. Kandidaten erwarten von Unternehmen, dass sie regelmäßig über den aktuellen Stand ihrer Bewerbung informiert werden. Bleiben Informationen aus oder kommen sie spärlich, kommt dies sehr schlecht an. Die Candidate Experience ist heutzutage wichtiger als je zuvor.

Für Unternehmen ist es jedoch eine erhebliche Herausforderung, Kandidaten stets zu informieren, wenn sich etwas in ihrer Bewerbung tut. Insbesondere größere Unternehmen verwalten oft die Bewerbungen von Hunderten von Bewerbern gleichzeitig. Ohne eine Bewerbermanagement-Software ist es nicht möglich, die Bewerbung effizient abzuarbeiten und Kandidaten dabei auf dem aktuellen Stand zu halten.

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Talent Pool: Langfristige Bindungen zu Talenten aufbauen

Da die Recruiting-Kosten für Unternehmen insgesamt steigen, lohnt es sich fast immer, einen Talent Pool aufzubauen. Ein Talent Pool ist eine Datenbank mit Bewerbern, die sich bereits für eine Stelle beworben haben und dann nicht angenommen wurden. Oftmals macht es Sinn, diese Personen „warm“ zu halten und sie bei der Ausschreibung einer anderen Stelle zu einer erneuten Bewerbung zu motivieren. Dabei entfallen Werbekosten, was die Recruiting-Kosten insgesamt senkt. Das sorgt dafür, dass sich Investitionen in Talent Pools für Unternehmen oftmals sehr schnell amortisieren. Da die Bewerber in einem Talent Pool bereits Teil eines anderen Bewerbungsprozesses waren, kann man die erneute Bewerbung sogar vereinfachen und einen direkten Pfad zum Vorstellungsgespräch anbieten. Das sorgt für minimale Hürden und ein großartiges Bewerbererlebnis.

Fazit: Recruiting und Marketing gehen Hand in Hand

Im Jahr 2022 und vermutlich weit darüber hinaus gilt: Recruiting und Marketing gehen Hand in Hand. HRler sind in diesem Sinne auch Marketer und müssen mit den Trends gehen, um auch zukünftig neue Talente zu erreichen.

Aufgrund dieser Herausforderungen wird eine Entlastung durch Recruiting-Software immer wichtiger. mana HR unterstützt HRler dabei, eine Arbeitgebermarke aufzubauen, konvertierende Stellenanzeigen zu entwickeln und damit nachhaltig Talente anzuziehen. Ganz egal, ob KMU oder Großunternehmen – mana HR ist für alle Arbeitgeber interessant, die den Wandel der Arbeitswelt für sich nutzen möchten, um auch zukünftig die besten Talente zu gewinnen.

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Dominik Becker Veröffentlicht am 05.01.2022 in der Kategorie Recruiting
*Wir geben uns große Mühe alle unsere Texte zu Gendern. Sollte auf unserer Blogseite doch mal nur das generische Maskulinum stehen, werden dabei weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.